50 Schlafmythen Buch - Buch - Seite 59
Schlafnavigation #49
Lattenroste mit manuell verstellbarem
Kopf- und Fußteil sind praktisch!
Nein, sind sie de nitiv nicht!
Wenn mich ein Kunde nach einer sogenannten „manuellen
Verstellung“ bei Lattenrosten fragt, rate ich immer ab. Das hat drei
Gründe.
Zum Einen sind die manuellen Verstellmöglichkeiten für den
Körper nicht optimal. Vor allem die gerade Beinhochlagerung ist
ungemütlich und ergonomisch fragwürdig.
Des Weiteren ist die Verstellung absolut unpraktisch. Stell Dir vor,
Du hast das Rückenteil hochgestellt, um zu lesen. Nun möchtest
Du schlafen und legst das Buch weg. Du musst jetzt aus dem
gemütlichen Bett heraus, das Rückenteil ganz nach oben ziehen was gar nicht so einfach ist - und es in die gerade Position nach
unten bringen. Nach der Aktion bist Du wieder wach und Deine/e
Bettnachbar/in wahrscheinlich auch.
Zum Dritten ist die Position zum Lesen gar nicht so toll. Der
Sitzwinkel passt nicht, da die manuelle Verstellung nicht hoch
genug geht. Somit muss man immer noch mit Kissen nachhelfen.
Am Ende nutzen es die Kunden nach dem Kauf vielleicht 2-3 Mal,
aber dann bleibt es ewig unten, weil es einfach unpraktisch ist.
Ein Argument für eine manuelle Verstellung kann der Krankheitsfall sein. Ein leicht hochgestelltes Kopfteil bzw. Rückenteil kann für
bessere Atmung sorgen. Nun musst Du aber noch unterscheiden,
ob es wirklich eine Rücken- oder nur eine Kopfverstellung ist. Eine
Kopfverstellung alleine ist komplett sinnlos.
Mein Tipp
Wenn Du im Bett liest oder einen Fernseher im Schlafzimmer hast,
kaufe Dir einen Motorrahmen. Du kannst dann wie bei einem
hochwertigen Fernsehsessel Deine perfekte Einstellung vornehmen. Finger weg von manuellen Verstellungen bei Lattenrosten. Motorische Verstellungen sind genial, kosten aber Geld,
wenn sie vernünftig sind. Von billigen Motorrahmen würde ich auf
jeden Fall Abstand nehmen, denn sie haben keine sinnvollen
ergonomischen Einstellungen und sorgen am Ende für
schlechtere Ergonomie und Schlafqualität.
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