FIT-FOR SLEEP Onlinekurs - Flipbook - Seite 14
Schlaf und Evolution
Tag 05
Auch beim menschlichen Schlaf lassen sich noch Spuren aus der Urzeit
finden.
So fühlen sich viele Menschen nach der ersten Nacht in einem fremden
Bett gerädert. Der Grund: Die linke Hirnhälfte verharrt in einer Art
Habachtstellung, wie Forscher in den USA herausfanden. Der Schläfer
wird so leichter wach. Das konnte in Vorzeiten unser Überleben sichern.
Denn in einer fremden Umgebung drohte uns vielleicht eine Gefahr.
Auch Unterschiede im Schlafverhalten waren einst nützlich. Wie du
bereits erfahren hast, sagt uns unsere innere Uhr, wann es Zeit ist zu
schlafen. Die innere Uhr tickt nicht immer genau im 24-StundenRhythmus. Bei manchen Menschen geht diese etwas vor, bei anderen
etwas nach.
Chronobiologen wie der Münchner Schlafforscher Professor Till
Roenneberg sprechen von "Lerchen" und "Eulen". Als die Menschen
noch in Gruppen schliefen, konnten so immer einige Alarm schlagen,
wenn Gefahr drohte.
Doch ob mit einer Hirnhälfte oder mit beiden: Schlafen müssen alle Tiere
– vom Fadenwurm bis zum Wal –, wenn auch unterschiedlich lange.
Während die kleine Taschenmaus 20 Stunden des Tages verschläft,
genügen der Giraffe zwei Stunden. "Der Mensch liegt mit seinen sechs
bis acht Stunden zwischen dem asiatischen Elefanten und dem
Hausschwein", so Weeß, der dem Thema Schlaf bereits einige Bücher
gewidmet hat.
Info
Falls dich das Thema interessiert, hier eine Buchempfehlung: „Die
Schlaf-Revolution“ von Arianna Huffington